Schlagwort: Konzerne
konzerne und kongo
nach einem interview über die fußball-wm im juni (betreffend die herstellungsbedingungen von sportbekleidung) hat mich die wochenzeitung der brasilianischen sozialen bewegungen „brasil de fato“ nun über die präsidentenwahlen in der demokratischen republik kongo befragt.
der artikel ist hier nachzulesen. deutsche kurzfassung: die eu – allen voran frankreich und deutschland – verteidigt dort anstelle von demokratie und menschenrechten in erster linie die rohstoffinteressen ihrer multinationalen konzerne und sieht präsident kabila als willige marionette.
in diesem zusammenhang möchte ich auch auf die aktuellen infos der werkstatt frieden und solidarität über die congo-connection der österreichischen firma treibacher hinweisen (mit unterstützungserklärung).
Unmoralisches Angebot
In Rio tagt gerade eine internationale Aids-Konferenz. Brasilien verfolgt seit Jahren eine aktive Anti-Aids-Politik; mit der kostenlosen Verteilung von Millionen von Kondomen und der ebenfalls kostenlosen Abgabe von Aidsmedikamenten ist es gelungen, die Rate der Neuinfektionen und Erkrankungen dramatisch zu senken. Mit der Drohung, die Patente zu brechen, hat die Regierung den Pharmakonzernen Zugeständnisse zur billigen Abgabe antiretroviraler Medikamente abgerungen.
Die US-Regierung hat Brasilien 40 Millionen Dollar für die Aids-Bekämpfung angeboten – unter der Bedingung, die Prostitution unter Strafe zu stellen. Sexuelle Dienstleistungen unter Erwachsenen sind in Brasilien legal und gesellschaftlich relativ weitgehend akzeptiert. Für die SexarbeiterInnen bedeutet das in erster Linie Schutz vor Diskriminierung und Zugang zu Gesundheitseinrichtungen. Ein Verbot würde diesen Schutz aufheben – und damit die Gewinne der US-Pharmakonzerne in die Höhe schnellen lassen. Brasilien hat das Angebot abgelehnt.
Was mir zu China einfällt…
haben mich die Salzburger Nachrichten gefragt und dazu heute ein ganzseitiges Interview abgedruckt: „Dieser Teufelskreis ist nicht schicksalhaft, sondern gewollt“
Bei der Gelegenheit konnte ich auch meine Forderung nach einer Süderweiterung der EU bis ans Kap der guten Hoffnung bzw. Norderweiterung der Afrikanischen Union bis Skandinavien im Jahr 2020 zur Sprache bringen.