Schlagwort: Umwelt

  • Kopenhagen: Der Betrug mit dem Emissionshandel

    Anlässlich der Klimakonferenz in Kopenhagen möchte ich hier auf die interessanten Blogs von Greenpeace-Mitarbeiter Bernhard Obermayr und Andreas Lindinger verweisen. In Letzterem bin ich auf dieses sehenswerte Video von “The Story of Stuff”-Macherin Annie Leonard gestoßen, das die Tücken des in Kopenhagen verhandelten Emissionshandels anschaulich macht:

  • Meine Ideen für Wien: 4. Handel und Produkttransparenz

    Hier der vierte und letzte Punkt der dritten Frage für ichkandidiere.at der Wiener Grünen (zum Nachlesen: Die Fragen nach Motivation und Herausforderungen).

    Was ist deine ungewöhnlichste/innovativste Idee die Herausforderungen zu bewältigen?

    1. Partizipatives Budget nach Vorbild von Porto Alegre & Sevilla
    2. Aufbau einer „Akademie für gute Nachbarschaft“ f. Verbindungsleute und Anlaufstellen (Beisln, Jugend- & Kulturzentren, HausmeisterInnen, Initiativen etc.) im Grätzel
    3. Open Government: Freier Zugang zu behördl. Entscheidungsprozessen & Wissen
    4. Fairer & ökologischer Handel, Produkttransparenz für öffentl. und privaten Konsum

    Auch wenn die meisten handelsrelevanten Gesetze auf Bundes- und EU-Ebene (oder im schlimmsten Fall durch die demokratisch nicht legitimierte Welthandelsorganisation) beschlossen werden, kann eine Millionenstadt wie Wien hier Akzente setzen. Denkbar sind mehrere Ebenen, von denen ich ein nur paar hier kurz anreißen möchte:

    • Aktive Informationspolitik über ökologisch, sozial, menschenrechtlich und gesundheitlich relevante Themen der gesamten Produktionskette von der Herstellung bis zur Entsorgung
    • Förderung innovativer, kleiner und mittlerer Unternehmen, die im Sinne des Gemeinwohls bzw. des fairen und ökologischen Handels agieren, Bereitstellung von Räumen, Infrastruktur und Know-How für den solidarischen Handel
    • Gezielte Raumordnungs-, Stadtplanungs- und Mobilitätspolitik mit dem Ziel der Nahversorgung und der Vermeidung motorisierten Individualverkehrs
    • Abfallvermeidung als Priorität vor Wiederverwertung und Wegwerfkonsum, Reparatur und Mehrweg statt Einweg etc.
    • Öffentlicher Einkauf: Städtische und stadtnahe Institutionen orientieren ihren Konsum nach regionalen, ökologischen und Kriterien der Fairen Handels, sinnloser bzw. sozial oder ökologisch schädlicher Verbrauch wird vermieden; der gesamte Öffentliche Einkauf ist – siehe Open Government – öffentlich transparent nachvollziehbar.
    • Produkttransparenz und KonsumentInnenschutz: Ziel müsste ein VerbraucherInneninformationsgesetz ähnlich dem Entwurf der deutschen Grünen auf Bundesebene sein. Aber auch im Einflussbereich der Stadtregierung wird höchstmögliche Produkttransparenz im Hinblick auf ökologische, soziale und gesundheitliche Kriterien hergestellt und der KonsumentInnenschutz ausgebaut.
  • Autostoppen 2.0

    Zu viele Autos fahren mit zuwenig Insassen durch die Gegend. Ein in Zeiten von Peak Oil und Klimawandel nicht mehr leistbarer Luxus. Weil öffentlicher Verkehr den Individualverkehr nicht überall ersetzen kann, hat sich Helge Gedanken gemacht, wie man mithilfe moderner Kommunikationstechnologie Carsharing spontaner bzw. Autostoppen sicherer gestalten kann. Interessant.

  • Bio in Rio

    Nächste Woche beginnt in Rio die Messe BioFach América Latina. Ich geh dann übernächste Woche hin und ess alles auf.

    Brasilien ist mit rund 200 Millionen Dollar Marktvolumen und jährlichen Wachstumsraten von 30 Prozent der größte Produzent ökologischer Lebensmittel Lateinamerikas (v.a. Soja, Zucker und Kaffee). Dabei liegt der Anteil an der Gesamtproduktion in der Landwirtschaft erst bei 0,2 Prozent.

    Der Ökolandbau ist in Verbindung mit einer Landreform (also der gerechten Aufteilung der Agrarflächen) der Knackpunkt in der Armutsbekämpfung. Ein Prozent der LandeigentümerInnen besitzt die Hälfte der Agrarflächen. Rund 50 der 180 Millionen BrasilianerInnen sind von Hunger bedroht, obwohl der Riesenstaat ungefähr die doppelte Bevölkerungszahl ernähren könnte (siehe auch Artikel in der Welt am Sonntag).