Selber hab ich weder eine offizielle Nachricht davon noch ein Belegexemplar gekriegt (man muss ja als Autor nicht alles wissen), aber ich bin heute zufällig auf diesen Wikipedia-Eintrag und die Homepage dieses Verlages gestoßen.
Falls jemand russisch kann und mir übersetzen könnte was in etwa auf den beiden Seiten steht wäre ich sehr dankbar!
Das Cover ist ja zumindest sehr strange.
NS-Soldaten mit Dollarzeichen auf den Helmen??? Und in welchem Kontext steht das zum Buch??? Und das Kleingedruckte? Und was sagt Putin dazu? Brennende Fragen…
Letztes Jahr bin ich in Paris mitgeradelt, am Freitag findet das diesjährige Nacktradfahren in Wien statt. Erwartete 400 RadfahrerInnen werden teilweise unbekleidet, bunt bemalt oder kostümiert am 20. Juni durch die Stadt rollen. Der „Naked Bike Ride“ soll auf die Verletzlichkeit von RadfahrerInnen und FußgängerInnen gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam machen. Treffpunkt ist am 20. Juni um 16.30 Uhr am Margaretenplatz im 5. Wiener Bezirk. Die Critical Mass-Bewegung ist 1992 in San Francisco als globale Bewegung entstanden, die seit damals das Ziel verfolgt, RadfahrerInnen volle Akzeptanz im Straßenverkehr zu gewähren und zu einem respektvolleren und bewussteren Umgang zwischen allen Verkehrsteilnehmern beizutragen.
Die Online-Tageszeitung Ethiker hat nicht nur ausführlich über meinen Vortrag in Görlitz berichtet, sondern dort auch ein umfangreiches Interview mit mir geführt, das nun online ist.
Auch wenn ich keine Fragen zur Deutschen Telekom beantworten kann freue ich mich natürlich trotzdem über Ihren Besuch. Ich bin übrigens auch nicht der ehemalige AMS-Chef, kein Fraktionsvorsitzender der CDU, heiße vor allem nicht Klaus-Werner mit Vornamen und leider habe ich auch nicht mal einen der tollen Filme gemacht, die Klaus Werner für den WDR in Brasilien gedreht hat, auch wenn ich selbst lange dort gelebt habe und Journalismus im Bereich Menschenrechte mache. Trotzdem: Willkommen auf meiner Seite. (Wenn Sie übrigens von weltnachrichten.org oder clows.org hierher geleitet worden sind, nach Büchern wie dem Schwarzbuch Markenfirmen, Schwarzbuch Öl oder Uns gehört die Welt! gesucht haben, dann sind sie hier richtig: Ja, das bin ich. Sehr erfreut.)
Erstens muss einmal gesagt werden, dass Görlitz/Zgorzelec die schönste Stadt Deutschlands ist. Die mittelalterliche Altstadt ist von Kommerzarchitektur noch kaum behelligt, und dann ist das von seiner Bevölkerung in Ermangelung wirtschatlicher Perspektiven zunehmend verlassene Städtchen auch noch so großzügig, ganze zwei Länder in sich zu beherbergen, obwohl sich seine deutschen und polnischen BürgerInnen oftmals gar nicht grün sind.
Mein Vortrag dort wurde von der Online-Tageszeitung Ethiker sehr ausführlich kommentiert und mittels Bildstrecke der Ewigkeit anheimgestellt.
Auch Rostock ist mindestens fünfzigmal so gut wie sein Ruf. Sehr norddeutsch, sehr nett, wie fast alle Norddeutschen. Mit dem gewissen Etwas des Ostens, das man mir glaubwürdig als Folge einer dann eben doch stärkeren Erziehung zur Solidarität beschrieben hat. Mal sehen wie lange das noch hält.
Mein Vortrag gemeinsam mit Toralf Staud („Wir Klimaretter„) und das anschließende Konzert gestern waren gut besucht, auch diesmal wurde Benzin verschüttet und Feuer in die Herzen gelegt. (Foto: Nordeutsche Neueste Nachrichten)
Die Vorträge sollen vor allem dazu motivieren, gegen die scheinbare Übermacht der Multis aufzutreten. Ob ich dafür choreographische Anleihen bei Microsoft-Chef Steve Ballmer nehmen werde ist noch ungeklärt:
Im September erscheint mein neues Buch „Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften der Multis“ im Hanser-Verlag. Ab sofort ist die dazugehörige Online-Plattform unsdiewelt.com mit zahlreichen Features und Vernetzungsmöglichkeiten online. Hab ich selbst gemacht (und in letzter Zeit wenig geschlafen). Lob, Kritik und Anregungen sind sehr willkommen!
Multinationale Konzerne und deren Shareholder betrachten die Welt als Ware, mit der man Profite machen kann. Menschenrechte, Demokratie und Umwelt bleiben dabei auf der Strecke. „Uns gehört die Welt!“ erklärt die Zusammenhänge zwischen globaler Wirtschaftspolitik, Armut, Krieg, Kinderarbeit, Migration, Umweltzerstörung und unserem Alltag. Es ist aus Diskussionen über das Schwarzbuch Markenfirmen entstanden und soll junge und erwachsene Menschen ermutigen, sich gegen Ausbeutung, Diskriminierung und Konsumterror zur Wehr zu setzen. Jugendliche sind nicht per se politikverdrossen, konsumgeil und markentreu, sie werden dazu gemacht. Gegen die Macht der Multis hilft vor allem Selbstvertrauen, Information, solidarisches Handeln und Zivilcourage. Das ist unsere Welt, wir lassen uns nicht verkaufen! Und schon gar nicht lassen wir uns für dumm verkaufen!
Heute mal etwas über indigene Clowns: Im Volk der Krahô im Nordwesten Brasiliens heißen sie Hotxuá und nehmen eine zentrale soziale Stellung ein, vergleichbar mit dem Schamanen: Letzterer heilt das Individuum, der Hotxuá jedoch die Gesellschaft, indem er durch den Bruch von Strukturen und Logiken die Menschen zum Lachen bringt. Ich hatte die Gelegenheit, in Rio den Hotxuá Ismael kennenzulernen und fragte ihn nach dem Ursprung seiner Tradition. Die Antwort habe ich nun übersetzt und gebe sie hier möglichst wortgetreu wieder. Damit sich jeder auskennt.
Ok, ich werde hier von den Hotxuá reden, vom Volk der Krahô. Also, der Hotxuá wurde vom Kürbis und vom Mais geboren. Weil die Kartoffel hat diese Aufräumerei gemacht. Aber vorher machten unsere Urgroßväter das Dorf klar und gingen weg; sie verließen das Dorf, alle miteinander. Ich weiß nicht wohin. Es blieb nur einer zurück, nur ein Haus. Also, die Kartoffeln die wir gepflanzt hatten, ließen wir zurück und sie blieben im Feld. Plötzlich stieg eine Kartoffel aus der Furche heraus und ging zum Dorf, um ihren Chef zu finden. Als sie im Dorf ankam war niemand mehr zu sehen. Aber sie wusste ja nicht, dass es noch einen in einem der Häuser gab. Sie ging zurück, und da sprach sie zu den anderen Kartoffeln die in den Furchen lagen, und zu den Kürbissen auch (weil im selben Feld waren alle beieinander): „Schaut, von denen die uns hier gepflanzt haben, auf diesem Feld, gibt es niemanden mehr im Dorf. Es gibt den Chef nicht mehr, niemanden mehr. Also, ich der ich eine Kartoffel bin, werde jetzt eine Aufräumerei im Dorf machen.“
Und so machten sie eine Aufräumerei. Die Kartoffel sprach also zum Kürbis: „Du bist Hotxuá. Und der Mais, du wirst auch ein Hotxuá.“ Und deshalb gibt es den gestreiften Mais den wir sehen: auf nur einem Kolben gibt es weiß, rot, schwarz, gibt es alle Farben. Der Kürbis machte es auf seine Art genauso, völlig gestreift. Die Kürbisse machten dieses Späßchen nicht mit, erst als es vorbei wäre sollte es soweit sein dass sie ihr Späßchen machen würden. Also ging die Kartoffel singend und spielend davon. Und der Kürbis schaute nur zu, schaute nur zu…bis die Kartoffel in der Mitte des Dorfes ankam, wo man diesen Hof macht damit sich die Einwohner treffen können, und dort blieb sie stehen. Da sagte der Kürbis folgendes: „Wir, nachdem wir ja Hotxuá sind, wir werden spielen und ihr werdet nur lachen, weil wir werden unser Späßchen machen.“ Jener der im Haus war erschrak, er war dort friedlich auf dem Bett gelegen und hörte nur die Musik der Aufräumerei. Als sie endete kam er heraus. Er ging langsam, und als er ankam…da erblickte ihn die Kartoffel: „Ah, wo warst du?“ – „Ich war hier im Haus.“ – „Also hast du die Aufräumerei gehört die wir gemacht haben, weil die anderen weggegangen sind. Dann ist es so: Du musst das auch machen, so wie wir es schon gemacht haben.“ Da hörte der andere zu, und er ging auch weg weil die Kartoffel, als sie die Aufräumerei gemacht hatte, alles auseinandergeworfen hatte damit er es um nichts in der Welt wieder zusammenfügen könne.
Jener der die Musik der Aufräumerein gehört hatte ging seinen Leuten nach und machte das Späßchen der anderen nach. Bis er im neuen Dorf ankam, das seine Leute schon aufgebaut hatten. Als er dort ankam, sprach er folgendes: „Schaut, ihr habt auf dem ganzen Feld Kartoffeln angebaut, aber sie haben die Aufräumerei gemacht und ich habe die Musik gehört die sie gemacht haben, ich habe alles gehört. Also werde ich es genauso machen wie sie, ich werde das jetzt auch machen, damit wir nicht die Kultur verlieren die sie uns überlassen haben.“
Eben, und seit damals geht die Nacht niemals zu Ende.
Und deswegen gibt auch Ismael die Kultur des Kartoffelfestes an seine Söhne und Neffen weiter. Das folgende Video zeigt ein Späßchen der Hotxuá bei ihrem Besuch des internationalen Clownfestivals Anjos do Picadeiro in Rio de Janeiro, Ismael kommt als Zweiter gleich zu Beginn ins Bild:
der clown leo bassi hat in österreich sein stück „the revelation“ präsentiert. er greift darin unter anderem als papst verkleidet die monotheistischen religionen an und hat mich als priester engagiert, um ihm das wasser zu reichen, das er dann auf wundersame weise zu wein verwandeln wird. immerhin war ich mal ministrant!